14. Etappe von Assisi nach Piediluco

Durch einen heftigen Sturm bin ich um 06:00 Uhr wach geworden. Der Wind bringt die Eichenwälder am Subiaso zum lauten Rauschen, ähnlich dem Rheinfall. Im Halbschlaf stelle ich mir vor, wie ein Ast oder Baum auf mein Zelt fallen könnte, bin aber zu müde um zu reagieren und schlafe wieder ein bis 08:00 Uhr da ist auch der Sturm mit eingeschlafen. Bei einer herrlichen Aussicht auf die Ebene Umbriens, packe ich ein um nach Folinio zum Morgenkaffee zu gelangen. Ich verabschiede mich vom freundlichen Restaurantbesitzer bei welchem ich es mir gestern Abend gut gehen liess. Das Licht ist heute bedingt durch den Sturm atemberaubend klar. Ich besuche den ausgestorbenen Flugplatz in Folinio, treffe dort aber keine gleichgesinnten. Fahre weiter in der Ebene am Fuss der Abruzzen die sich immer mehr durch hohe Hügelzüge abzeichnen, an welchen die Wälder welche zum Eisenbahnbau benötigt wurden wieder aufgeforstet werden. Vorbei gehts an Dörfern, welche sehr hübsch auf die Hügel platzierte sind, wie etwa Trevi welches mich mit Glockenläuten begleitet. Auf Feldwegen und kleinen Strässchen erreiche ich Spoleto. Die in die Hügel verbaute Stadt muss dann zuerst Mal erklommen werden bevor das Centro Storico erreicht ist. Ein Telller Tagliatelle vom Feinsten im Restaurante Pentagramma in welchem die Geschäftsläute ihre Siebengänger bis weit in den späteren Nachmittag hinein schmecken lassen. Heute noch nach Rieti zu gelangen rückt für mich in die Ferne. Es ist kurz vor 15:00 Uhr und es geht nach Spoleto so richtig in die Hügel. Mein rechtes Knie macht sich wieder mit stechen bemerkbar weshalb ich bei steilern Aufstiegen das Fahrrad mit 6km/h vor mir her schiebe um durch einen Tunnel den  ersten Passübergang den Passo Soma mit einer Schussabfahrt Richtung Terni fortzusetzen kann. Bei der Abzwigung zum zweiten Passo ist Rieti noch mit 41km angeschrieben. Ich plane so weit ich noch mag zu fahren und dann irgendwo zu zelten. Ich erreiche bei Sonnenuntergang Montefranco und weich ab vom Plan zu zelten, da es nun kalt ist und ich mich nach einer heisse Dusche sehne. In Arrone kann ich mich nochmals in der Apotheka die mir gegen Kniestechen helfenden Lasonil Antireumatico eindecken. Es ist nun dunkel geworden und ich will wenigsten am See in Piediluco übernachtenden. Also nehme ich diesen letzten Aufstieg mit meiner sehr guten Fahrradbeleichtung in kauf um über den Forca di Arrone Piedeluco zu erreichen. Im Hotel Miralago welches zu dieser Jahreszeit bereits geschlossen ist, erhalte ich als einziger Gast noch ein Zimmer mit Seesicht. Muss aber gleich bezahlen, da morgen kein Personal anwesend sein wird und ich alle Zeit zum auschecken habe (auspennen). Allerdings ist Morgen Samstag und ich will in Rieti versuchen zum fliegen zu kommen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Coach (Freitag, 16 November 2018 20:32)

    Manchmal bin ich fast ä chli niidisch. Wie sagte unser Woody selig: dem Mutigen gehört die Welt.