18. Etappe von Celano nach Barrea

Nach einer langen heissen Dusche, gehts raus in den nasskalten Nebel von heute Morgen. Celano den Rücken kehrend und hinunter ins Foca-Becken ostwärts. Schon bald kreuzt sich mein Fahrradweg mit einem Bach welchem es zu eng in seinem Beet ist und meinen Weg mit einem halben Meter unter zimmlich strömendes Wasser setzt. Beim Versuch da durchzufahren, habe ich dummerweise noch den grösste Gang drin und muss mittendrin absteigen. Mit pfloschnassen Schuhen gehe ich in die nächst beste Bar in Pescina um den Händetrockner im WC zu benutzen. Nach über einer halben Stunde des Trocknens der Schuhe, Socken und Sohlen gibt derTrockner vor Überhitzung den Geist auf. Dafür bestelle ich nun einen Capuccino für 1.1 Euro und gebe ein ordentliches Trinkgeld von 50 Cent. Mit trockenen Schuhen gehts nun rein ins Valle del Giovenco in den Parco Nationale del Apruzzo mit seinen Orsos und Lupos. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Sicht auf die weiss verschneiten Berge ist einfach fantastisch. Ganz selten begegne ich einem Auto oder einem Radrennfahrer. Der Strassenrand ist gesäumt von wilden Rosenbüschen, wo um diese Jahreszeit die Hagenbutten rot im dahinter liegenden blauen Himmel und den weissen Bergspitzen leuchten. Es ist Wildnis pur und ich halte immer wieder an um das was ich fühle und sehe mit der Handycamera festzuhalten. Die mir begegnenden Bergdörfer sind wie ausgestorben und erhohlen sich vermutlich von der Hochsaison. Anscheinend muss Italien nicht über Kuhhörner abstimmen, da mir auffällt dass die gemütlich am Strassenrand liegenden Kühen mit dem ausgerüstet sind was zu ihrem Wesen passt. Warum hier kein Verkehr ist wird mir kurz vor dem Passübergang klar, den die Strasse ist wegen den Unwetter der vergangenen Woche gesperrt. Überall sucht sich das Wasser neue Wege durch die Eichenwälder und nimmt auf die Strasse keine Rücksicht. Es ist nun sehr kalt geworden, da sich die wärmende Sonne hinter der aufkommenden Bewölkung verkriecht. Runter gehts in das grösste Bergdorf hier Pescaseroli, mit seinen vielen gepflasterten engen Gässchen. Zu kalt, menschenleer und alles geschlossen ist es hier um zu bleiben. Ich folge dem laut rauschenden Bach Sangro welcher sich zusammen mit der Strasse das enge Tal runter an den Lago di Barrea teilen muss. Nun fahre ich direkt in den aufgehenden 90% Vollmond auf das auf einem Fels klebenden Barrea zu. Das Centro Storico erklimme ich nach Bezug des Hotel Lago Verde zu Fuss über enge Treppen 150m in die Höhe. Endlich das erste NosraAzzuro in einer Bar, in welcher sofort Gespräche über Lupos und Orsos geführt werden. Leider sind die Ordos bereits im Winterschlaf und für mich nicht mehr sichtbar. So muss ich mich also auf die Lupos einstellen. Übrigens ist mir im Gespräch nun auch klar warum so viele Orso hienweisschielder sm Strasserand stehen. Passt man die Geschwindigkeit nicht an und fährt einen Orso an, muss mit einer Busse von 1‘500 Euro an die Wildhüter entrichtet werden.

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