56. Etappe 06.11.2020 Merano -Zernez - Davos

Mit etwas Sorge heute in den Nachrichten, habe ich nebst den US Wahlbetrügereien, von den verschärften Reisebeschränkungen in Norditalien erfahren. Trotzdem lasse ich mir mein sehr schönes an den Tisch serviertes Frühstück nicht vermiesen. Trotzdem befängt mich eine innere Unruhe und treibt mich schon um  acht Uhr das Vinschgau hoch mit heutigem Ziel Zernez. Tiefblauer Himmel, weisse Bergspitzen, goldgelbe Reb- und  Äpfelkulturen. Einfach toll, was mir die bald letzten Königsetappen bieten. Mit Vorängsten fahre ich auf den Zöllner in Münster zu, der aber nur eine apathische Handbewegung macht, so in etwa wie wenn ich abheben müsste. Welche Erleichterung nach 2 Monaten völlig easy in die Schweiz einzureisen. Um 12 Uhr stehe ich auf dem Pass Dan Fuorn. In Zernez sind alle Restaurants und Hotels geschlossen und so versuche ich mein Glück auf Nahrungssuche in Susch. Auch dort alles geschlossen, also warte ich eine Malve Stunde bis der kleine Dorfladen um 14 Uhr öffnet an der wärmenden Sonne. Nun die Entscheidung, nochmals 1000 Höhenmeter, oder den Vereinatunnel? Also hopp, auf den Sattel, auf den Flüelapass hoch. Der untere Teil des Passeinschnitt liegt im Schatten und es wird zunehmende bitterkalt. Erst bei der Einfahrt in Davos kann ich mich wieder an der Sonne aufwärmen. Ich fahre bereits grossen Ski-, Langlauf-, Snowboardtouristenströmen entgegen die mit dick gefütterten Anzügen und lautem Skischuhgeschlurf an mir vorbeiziehen, während ich nur mit einem Cashmerepullover unterwegs bin. Im erst besten Caffee, versuche ich wieder etwas Gefühl in meine Hände zu bekommen.........